Vis – Perle der Adria

Die englische Zeitung „The Guardian“ reihte erst kürzlich die Insel Vis unter die zehn romantischsten Fleckchen auf unserer Erde ein.
Die Adria-Insel im Süden Kroatiens liegt mit 44 Kilometern weiter vom Festland entfernt als alle anderen Inseln des Landes. Bei schönem Wetter sieht man vom Plateau der Insel (585 m) aus die Stadt Hvar.

Vis ist nur mit Schiffen, Booten oder mit Fähren (ca. 3 Stunden) erreichbar. Wie eine Felsenburg erhebt sie sich aus dem Meer und war oft als strategisch wichtiger Punkt umkämpft.

Die Insel hat so manches zu bieten: jedes Haus der 11 kleinen Städtchen, die meist nur aus ein paar Gebäuden bestehen, erzählt Geschichten aus längst vergangenen Zeiten, das Kloster und die Kirche von Komiza stammen bereits aus dem 12. Jahrhundert und entstanden, als Mönche vor Piraten flüchteten. Sie zeugen von der Gottesfürchtigkeit der Einwohner dieser Insel der Seefahrer und Fischer. Das venezianische Kastell des Ortes ist heute ein Museum und zeigt unter anderem ein traditionelles Falkusa-Boot, mit dem man einst auf Sardinenfang ging.

Das romantische Städtchen mit seinen 1400 Einwohnern hat schöne Cafés im Hafen und lädt zum Träumen ein. Mit der Stadt Vis ist Komiza über Linienschiffe oder mit Bussen auf der sehenswerten Straße über das Plateau verbunden. An herrlichen Buchten vorbei mit Blick auf die benachbarten, unbewohnten Inseln, an Weinbergen entlang, zwischen Feldern mit exotischen Gewürzen hindurch erreicht der staunende Tourist die Stadt Vis mit dem Fahrrad oftmals erst nach Stunden. Das Städtchen schmiegt sich an Berghänge und liegt lang gestreckt am Meer. In den Häfen herrscht ein buntes Treiben. Im Garibaldi-Palast auf der Halbinsel Prirovo befindet sich heute ein archäologisches Museum.

Im Südosten der Insel Vis liegt zwischen zwei malerischen Buchten das beliebte Touristenstädtchen Rukavac, das sich zahlreiche besonders schöne, natur belassene Strände bewahren konnte. Von den meisten Häusern des Dorfes sind es nur ein paar Schritte bis zum kristallklaren Meer und dem schönsten Strand der Insel, dem „Silberstrand“ Srebrena.

Die Insel bot im Laufe der Zeit vielen Menschen Schutz und Rettung aus der Not. Diktator Tito aber machte eine Höhle der Insel zu seinem Hauptquartier, sie kann heute besichtigt werden (ca. eine Stunde von Komiza entfernt). Die jugoslawische Flotte grub nach dem II. Weltkrieg für ihre Submarines tiefe Höhlen vom Meer aus in die Insel und erklärte Teile der Insel zum Sperrgebiet. Damit wurde die einzige Einnahmequelle der Insel, der Fang und die Verarbeitung von Sardinen, zerstört.

Viele der Einwohner Komizas flüchteten aus der Sperrzone nach Amerika, um dort ihr Glück zu versuchen. Heute unterstützen sie die Daheimgebliebenen mit Geld aus der neuen Heimat. In den achtziger Jahren kamen die ersten Touristen, 1992 verschwanden die Submarines. Heute ist die Insel ein Urlaubsparadies für Menschen, die das Ursprüngliche, Romantische suchen.