Bau der Peljesac-Brücke bis auf Weiteres aufgeschoben

Die staatliche Gesellschaft Hrvatska Ceste (HC, Kroatische Straßenbaubehörde) ist vermutlich gezwungen, den Bauvertrag mit der Konstruktor-Hidroelektra-Viaduct zum Bau der Peljesac-Brücke ruhen zu lassen, weil nicht genügend finanzielle Mittel zum Weiterbau zur Verfügung stehen.

Der Bau der Brücke steht vor weiteren 30 Projekten der Regierung ganz oben auf der Prioritätenliste. HC stellte bisher nur 59 Millionen Euro zur Verfügung, obwohl für den Bau 320 Millionen nötig wären. Die Brücke soll die Halbinsel Peljesac mit dem kroatischen Festland verbinden. Derzeit wird die Verbindung zur Halbinsel durch eine schmale Betonstraße gesichert, die an der Küste verläuft und zu Bosnien-Herzegowina gehört.

Die bisher bereit gestellten Gelder reichen nicht einmal für die nötigsten Arbeiten, so dass die bereits begonnen Arbeiten erstmal aufgeschoben werden müssen. Es besteht auch die Gefahr, dass der Vertrag aufgelöst werden muss bis man eine Lösung zur kompletten Finanzierung des Brückenbaus gefunden hat.

Die Auflösung des Vertrages könnte der zweite Anstoß zur Entscheidung vom letzten Jahr sein, die Breite der Straße, die direkt zur Brücke führen soll, von vier Spuren auf zwei Spuren zu reduzieren.

Die Finanzierung könnte möglicherweise auch über Fördergelder der Europäischen Union gelöst werden, so die Tageszeitung Jutarnji List. Eine weitere Möglichkeit bestünde durch einen Kredit bei der European Investment Bank (EIB). Auf Anfrage durch die Zeitung sagten Vertreter der Bank, dass sie über das Projekt der kroatischen Regierung unterrichtet sind, es jedoch noch zu keinen konkreten Gesprächen für eine Finanzierung gekommen sei.

Die Peljesac-Brücke wird mit der geplanten Länge von 2374 Meter die zweitlängste Brücke Europas und hätte bis 2015 fertig gestellt werden sollen.