Tourismus boomt – Wirtschaft stagniert

Mehrere Länder Süd-Osteuropas veröffentlichten am Donnerstag ihre Wirtschaftszahlen für das zweite Quartal 2010. Während Bulgarien nach zwei Jahren in diesem Quartal endlich wieder ein Wachstum (0,5 % im Vergleich zum ersten Quartal) vorzuweisen hat und auch Serbien mit einem Wachstum von 2% zum Vergleichszeitraum von 2009 punktet, stagniert in Kroatien die Wirtschaft. Das Land steckt noch tief in der Wirtschaftskrise und musste trotz hervorragenden Ergebnissen im Tourismus sogar einen Rückgang im Wirtschaftswachstum von 2,5% im Vergleich zum Vorjahr hinnehmen.

In Kroatien wurden in den letzten sechs Quartalen in Folge ein Abschwung der Wirtschaft und damit ein sinkendes Bruttoinlandsprodukt verzeichnet. Die Ursachen dafür sind im durch die Rezession verursachten Rückgang des Privatkonsums um 2,5%, dem Rückgang von Kapitalinvestitionen um 13,4% und in den unzureichenden Maßnahmen zur Bekämpfung der Rezession zu suchen.

Einer Studie zufolge sehen kroatische Manager die Chancen auf die Erholung der Wirtschaft pessimistisch. Im Gegensatz zu anderen europäischen Ländern sei der Höhepunkt der Wirtschaftskrise erst Ende 2010 bis Anfang 2011 zu erwarten. In Auswertung von Umfragen durch renommierte Unternehmensberatergruppen konzentriere sich die kroatischen Wirtschaft zu wenig auf die Erschließung neuer Märkte, stattdessen bekämpft sie die Wirtschaftskrise mit Kostenreduzierungen unter anderem über Entlassungen von Arbeitnehmern und erwartet Maßnahmen von Seiten der Regierung.