Die kroatische Regierung beabsichtigt wie viele andere europäische Länder auch, die Raucher in die Verbannung zu schicken. Der das Rauchen verbietende Gesetzesentwurf wurde schon von der kroatischen Regierung abgenickt, der Minister für Gesundheitswesen Darko Milinović wird den Gesetzesentwurf binnen Tagen dem Parlament vorlegen.
Das Rauchen wäre im Sinne des Gesetzes dann in Restaurants und Kneipen verboten, die Raucher können ihrem schädlichen Laster nur noch vor dem Eingang der Lokale frönen. In den Restaurants müssen separate Sektionen für Raucher abgeteilt werden, das bisherige, das Rauchen verbietende Gesetz bezog sich nur auf die geschlossenen Räume in Bildungseinrichtungen und den Institutionen des Gesundheitswesens.
Laut dem neuen Gesetz muss an allen öffentlichen Orten einschließlich der gesamten Institutionen des Bildungswesens, des Gesundheitswesens und der sozialen Einrichtungen ebenso wie auch an den Arbeitsplätzen ein Bereich für Nichtraucher ausgewiesen werden. Eine Ausnahme würden die psychiatrischen Anstalten bilden, wo das Rauchen oft auch ein Teil der Therapie bei der Behandlung von Suchtkranken ist. Die an verbotenen Orten rauchenden Personen werden übrigens laut den Plänen mit einer Geldstrafe von 1000 Kuna (das sind rund 150,- Euro) belegt.
Sofern das Parlament zustimmt, kann das Gesetz schon im nächsten Jahr in Kraft treten. Doch auch die in Deutschland bekannten Aufschriften, die auf die schädlichen Wirkungen der Zigaretten aufmerksam machen, können dann auf den kroatischen Zigarettenpäckchen erscheinen.
Kroatien ist eine der größten Rauchernationen. In dem Staat mit 4,5 Millionen Einwohnern gibt es rund 1,6 Millionen Raucher. Das bedeutet pro Jahr 1700 Glimmstängel pro Kopf. Auch das Staatsoberhaupt Stjepan Mesić und der Ministerpräsident Ivo Sanader stehen in dem Ruf, starke Raucher zu sein.