Kroatische Marine hat ein italienisches Fischerboot vor der Insel Palagruza aufgebracht

Die kroatische Marine hat unlängst ein italienisches Schiff, das sich in den Hoheitsgewässern des Landes aufhielt, wegen illegaler Fischerei aufgebracht. Das war der erste Zwischenfall, seitdem Zagreb am Adriatischen Meer eine Zone für Fischerei und Umweltschutz errichtet hat. Wie ein Beamter des kroatischen Ministeriums für Verkehr und Seewesen mitteilte, ereignete sich dieser Vorfall östlich von der Insel Palagruza.

Das Schiff wurde für die Zeit der Untersuchung in den Hafen der Insel Vis geschleppt. Nach der Untersuchung werden Kapitän und Besatzung vom Stadtgericht wahrscheinlich wegen illegaler Fischerei mit einer Geldstrafe belegt.

Kroatien hatte schon früher mitgeteilt, dass es ab dem 1. Januar 2008 eine Zone für Umweltschutz und Fischerei errichtet und damit seine Befugnis über die territorialen Gewässer erweitert. Das soll dazu dienen, den Fischbestand zu bewahren und die Umweltverschmutzung zu beschränken.

Dieser Schritt, der sich auf eine international übliche Praxis bezieht, hat bei den Nachbarländern Kroatiens Spannungen ausgelöst. Italien und Slowenien haben auf Zagreb Druck ausgeübt, damit es seinen Entschluss über die neue Zone solange nicht in Kraft setzt, bis eine gemeinsame Vereinbarung in dieser Frage zustande kommt. Die Europäische Union hat Partei für ihre Mitgliedsländer ergriffen und Zagreb aufgefordert, dass die Beschränkungen für die EU-Länder nicht gelten sollten. Sie hat außerdem Zagreb gewarnt, diese einseitige Entscheidung könnte sich negativ auf die Beitrittsverhandlungen auswirken.

Kroatien hat zwar angedeutet, dass es die Vorschriften für die Fischerei aussetzen könne, aber eine Entscheidung ist bis Mitte Januar nicht zu erwarten, denn erst zu diesem Zeitpunkt wird die Koalitionsregierung von Ivo Sanader ihre Amtsgeschäfte aufnehmen.

Foto: www.adriatica.net